X-Mas in Kalifornien – Teil 1: Christmas in the Park

Hey folks!

Vor kurzem hat mir eine Freundin aus Deutschland eine Mail geschickt und von der Adventszeit in Good-Old-Germany berichtet. Christkindlmärkte, Glühwein, altdeutsche Weihnachtslieder, die einem entweder aus dem Lautsprecher oder – wie in ihrem Fall – bei einem spontanen Freisinger Dombesuch vom Chor entgegenschallen. Einfach schön! Und dann hat sie folgende Frage gestellt:

“Machen die Amis eigentlich auch diese Bach-/ Oratorien-/ Bläserkonzert-/ Chor-Weihnacht oder ist da alles auf Jinglebells und White-Christmas-Swing? Oder ganz anders? Was macht so ein California-Surfin’-Sunnyvale-Ort mit Weihnachten?”

Hmmm… gute Frage! Ich sollte vorausschicken, dass ich eigentlich – laut meiner Freundin aus Deutschland – ein echter “Hardcore-Weihnachtsfan” bin. Und deshalb ist es erstaunlich, ja regelrecht erschreckend, dass ich hier bislang sowas von gar nicht in Weihnachtsstimmung gekommen bin. Grund genug, der kalifornischen “Surfin’-Weihnacht” jetzt mal ordentlich auf den Zahn zu fühlen, irgendwo muss sie sich ja verstecken!

Ein Grund für die bislang fehlende Weihnachtsmotivation ist mit Sicherheit das kalifornische Wetter. Hier wie auch in Deutschland haut es mit den winterlichen Temperaturen einfach nicht (mehr) hin. Und die gehören halt einfach dazu, zum Feeling. Hier wie da ist es auch so, dass Weihnachten – wie die meisten unserer Feiertage – dem Kommerz zum Opfer gefallen ist. Kaum war Thanksgiving rum, wurden bei Target die Truthähne weg- und die Plastikweihnachtsbäume hergepackt. Und um die Kunden in Weihnachtsstimmung zu bringen, dudeln beim Einkauf statt der üblichen Fahrstuhlmusik nun Christmas-Songs aus besseren Tagen (sprich: aus den 50er- und 60er-Jahren) durch die Gänge. Soweit also kein Unterschied zur deutschen Vorweihnachtszeit.

Und trotzdem fühlt sich das alles fehl am Platz an, wenn man am Tag bei strahlendem Sonnenschein und 20 Grad Celsius durch palmengesäumte Straßen fährt und dabei Holly Jolly Christmas von Burl Ives hört. Aber irgendwie müssen sich die Kalifornier ja in Stimmung bringen. Und ich mich auch. Also haben Oliver und ich uns auf Weihnachtsspurensuche begeben und so einige Geheimnisse der California-Surfin’-Weihnacht aufgedeckt.

Do you have a Christkindlmarkt in America?

Wenn in Deutschland Ende November plötzlich die Weihnachtsmärkte wie Pilze aus dem Boden schießen, dann kommt auch der größte Weihnachtsmuffel in Stimmung. Auf der Suche nach einer annähernd amerikanischen Entsprechung sind wir auf das folgende Event gestoßen: Christmas in the Park in Downtown San Jose (ca. 15 Minuten Autofahrt von Sunnyvale).

Ich muss zugeben, dass die amerikanische Variante wirklich ihren ganz eigenen Charme besitzt. Auf dem Gelände gibt es eine Ausstellung von über 500 Weihnachtsbäumen, die von Schulen und lokalen Vereinen sowie ansässigen Firmen geschmückt und gestiftet wurden – jeder ein Unikat! Außerdem sind hier liebevoll gefertigte und teils animierte Weihnachts-Szenarien, wie z.B. Santa’s Elfenwerkstatt oder sein Rentierstall zu bewundern. Es gibt einen 60 Fuß hohen Weihnachtsbaum, der von der Gemeinde gestiftet wurde, einen Weihnachts-Polar-Express für Kinder, “Santa Paw’s Shop” (übers.: Sankt Pfote’s Geschäft – ein Schaufenster des örtlichen Tierheims mit lebenden Katzen- oder Hundewelpen, die dort zur Adoption freigegeben werden) und die beste Hot-Chocolate, die ich bisher getrunken habe! Und als Highlight für die Kleinsten: Santa Claus höchstpersönlich. Da leuchten nicht nur Kinderaugen!

ChristmasPark_SJ_SantaPawsShop

Wir hatten eine Menge Spaß und haben uns von der wunderbaren Weihnachtsstimmung, die hier verbreitet wird, einfangen lassen. Wurde auch Zeit!

 

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